Tampondruck

Technik

Bei diesem indirekten Druckverfahren nimmt ein Silikontampon Farbe aus der Vertiefung mit dem entsprechenden Motiv vom Klischee auf und überträgt sie auf den Bedruckstoff. Es kommen Ein-und Mehrfarbmaschinen zum Einsatz.

Allgemein

Der Tampondruck als relativ junges und innovatives Verfahren nimmt bei der Weidling GmbH einen besonderen Stellen­­­­wert ein. Deutschlandweit zählt die Weidling GmbH mit ca. 20 Ein- und Mehrfarb-Tampon­druck­maschinen zu den erfahrensten und größten Lohnfertigern in diesem Bereich. Insbesondere der frühe Ansatz in den siebziger Jahren das Tampondruckverfahren für Industrie­applikationen einzusetzen, beschleunigte den Erfolg.

Verfahren

Das Tampondruckverfahren ist ein indirektes Druckverfahren. Die Druck­form ist ein Klischee, ursprüglich aus Stahl, heute aus einem Kunststoffmaterial (Photopolymer). Der Positivfilm wird auf die Druckform gelegt und unter Vakuum­­ansaugung belichtet. Nach dem Auswaschen (bei Stahl­klischees Ätzen) liegt das Motiv in einer ca. 30­ μm Vertiefung, worin sich durch einen Rakelvorgang (aus Bandstahl oder Keramik) die Farbe gleichmäßig verteilt. Der Tampon (Silikon) nimmt die Farbe aus der Vertiefung auf und überträgt sie auf den Bedruck­stoff. Es wird zwischen offenen (Farbwanne) und geschlossenen (Farbtopf) Maschinen sowie Ein- und Mehrfarbmaschinen unterschieden. Bei der Weidling GmbH sind Ein-, Zwei, und Vierfarbmaschinen im Einsatz, wobei je nach Druck­anforderung auch Drucke mit mehr als vier Farben möglich sind.

Vorteile

Aufgrund der Verwendung eines hochelastischen farbabweisenden Silikontampons, der ähnlich wie ein Stempel funktioniert, lassen sich die verschiedensten Oberflächen direkt bedrucken. Durch die Elastizität des Silikons kann sich der Tampon bei der Farbabgabe dem Druckgegenstand anpassen, wodurch sich auch unebene Flächen (z. B. konvex, konkav) bedrucken lassen. Zudem ist eine besonders detailgetreue Darstellung des Druckmotivs möglich.

Materialien

Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungsgebiete wurde von den Farb­herstellern in den letzten Jahr­zehnten eine Vielzahl von auf das Druckgut abgestimmten Farbsysteme entwickelt. Somit ist es möglich, fast alle in der Industrie gängigen Materialien zu bedrucken. Bei schwierigen Materialien stehen der Weidling GmbH Labore verschiedener Anbieter für Überprüfungen und Haltbarkeitstests zur Verfügung.

  • Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS)
  • Polycarbonat (PC)
  • Polyester (PES)
  • Polyamid (PA)
  • Polypropylen (PP)
  • Polyethylenterephthalat (PET)
  • Polystyrol (PS)
  • Polyvinylchlorid (PVC)
  • Acrylglas (PMMA)
  • Glas
  • Metall
  • Carbon
  • Karton
  • Verbundmaterialien
  • Sonderwerkstoffe

Anwendungen

Vielen Menschen ist das Tampondruckverfahren nicht bekannt, obwohl sie täglich Dinge wie Flaschen, Kugelschreiber oder Telefone in die Hand nehmen, die mit diesem Druckverfahren gekennzeichnet wurden. Bei industriellen An­wen­dungen werden vor allem Kunststoff­spritzteile und metallische Werkstoffe bedruckt. Typische Artikel sind Front­blen­den, Deckel, Tasten, Schalter, Skalen, Becher, Armaturen, Modellbauteile, Glaskörper und Werbeartikel.

Maschinenpark

  • Tampondruckmaschine 1-farbig Typ MPT-63D, max. Format 125 x 100 mm
  • Tampondruckmaschine 1-farbig Typ PP100, max. Format 125 x 100 mm (2 Stück)
  • Tampondruckmaschine 1-farbig Typ TPX350, max. Format 350 x 120 mm
  • Tampondruckmaschine 1-farbig Typ TM150, max. Format 155 x 150 mm
  • Tampondruckmaschine 1-farbig Typ MPT90, max. Format 250 x 150 mm  (3 Stück)
  • Tampondruckmaschine 1-farbig Typ MD125-250, max. Format 250 x 125 mm
  • Tampondruckmaschine 4-farbig Typ MKM80-2, max. Format 165 x 90 mm
  • Tampondruckmaschine 2-farbig Typ MPC-2PS90 max. Format 250 x 100 mm (2 Stück)
  • Vakuum-Belichter Typ MSG, Format 600 x 245 mm
  • Diverse Trockenöfen für Formteile